
Der neue Honda Prelude ist einer der wenigen "reinrassigen" Sportwagen, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Das 2+2-Coupé mit historischem Namen ist nach über 20 Jahren der Abstinenz wieder zurück.
Bei einem derart großen Zeitraum könnte man gerade bei den fahrzeugtechnischen Entwicklungen im Innenraum von einem Quantensprung sprechen, den Honda da zu bewältigen hat. Blicken wir also einmal genau in den neuen Prelude und schauen, was die Japaner sich für die Wiederbelebung so haben einfallen lassen.
Das Armaturenbrett
Das Armaturenbrett des neuen Prelude ist dem des Civic sehr ähnlich: Ein horizontales Layout, glatte Oberflächen und funktional organisierte Bedienelemente. Die Bordtechnik ist um zwei Displays herum angeordnet. Es gibt ein digitales 10,2-Zoll-Kombiinstrument und einen 9-Zoll-Infotainment-Bildschirm, der mit Google Built-In, Apple CarPlay und Android Auto kompatibel ist. Auf die Ohren gibt's von einem Bose-Soundsystem.
Eine leicht geänderte Mittelkonsole (allerdings mit den gleichen Schaltern und Knöpfen), ein etwas schmuckeres Lenkrad mit blauen Nähten sowie eine ordentliche Dosis mehr (Kunst-)Leder an Armaturenbrett, Türen und Co. unterstreichen den gehobenen Anspruch. Auf der angesprochenen Mittelkonsole befinden sich die Tasten für das Shift-by-Wire-Getriebe und die für das brandneue S+ Shift. Bei Aktivierung dieser Funktion kann mit den Schaltwippen virtuell geschaltet werden.
In unserem Prelude-Test gab es dafür folgendes Urteil: "Uneingeschränktes Lob unsererseits erntet dafür das virtuelle 8-Gang-Getriebe. Die Nachahmung einer sportlich ausgelegten Automatik ist vortrefflich gelungen. Wüsste man nicht, dass hier eine Programmierung im luftleeren Raum schaltet, man würde es nicht glauben. Tolle Arbeit und ein absoluter Gewinn fürs Fahrgefühl."
Die Ablagefächer sind gut verteilt: Es gibt ziemlich große Seitentaschen, ein unteres Fach unter der Mittelkonsole und ausreichend Platz für kleine Alltagsgegenstände.
Materialien und Verarbeitung
Die Optik bleibt dennoch sachlich. Material- und Verarbeitungsqualität wirken absolut ordentlich. Dass die Innenraumqualität bei den üblichen Premiumherstellern zuletzt nicht unbedingt besser wurde (um es euphemistisch auszudrücken), kann Autobauern wie Honda nur recht sein. Man kann sich hier drin also auch wohlfühlen, wenn man von einem Audi oder BMW kommt.
Honda Prelude, die Sitze
Honda Prelude, die Gravur im mittleren Teil des Armaturenbretts
Sehr ungewöhnlich und interessant ist der Ansatz, dass Fahrer- und Beifahrersitz unterschiedlich aufgepolstert sind. Das Gestühl des Piloten ist im Sinne eines besseren Seitenhalts und optimierter Kontrolle straffer gepolstert und stärker konturiert. Beim Beifahrersitz liegt der Fokus dagegen auf größerem Komfort.
Honda Prelude, Geräumigkeit und Gepäckraum
Wie bei einem Coupé üblich ist das Platzangebot im Fond natürlich begrenzt. Ist die Beinfreiheit noch anständig, mangelt es mit abfallendem Dach verständlicherweise an der Höhe für die Kopffreiheit. Für Kinder oder kleine Personen ist das okay.
Alle anderen kommen wahrscheinlich sowieso nicht auf die Idee, sich dort hinten reinzuzwängen. Vorne hingegen ist die Fahrposition niedrig und bequem, mit guter Sicht nach außen und leicht zugänglichen Bedienelementen.
Honda Prelude, der Kofferraum
Der Kofferraum kommt mit einem Mindestvolumen von 264 Litern. Das ist für diese Klasse ausreichend. Die große Klappe verbessert die Praktikabilität, auch wenn die Ladekante sehr hoch geraten ist. Wer die Rückbank umklappt, kommt auf einen Raum von 760 Liter. Ein wenig Sperrigeres lässt sich in den Prelude also durchaus auch noch reinschmeißen.