Stellantis kann sich nicht entscheiden, welche seiner 14 Marken man behalten will

Stellantis nennt sein riesiges Portfolio eine "Konstellation von 14 ikonischen Automobilmarken". Aber natürlich ist es alles andere als einfach, sie alle zu verwalten. In Europa geht es um Alfa Romeo, Fiat, Maserati, Abarth, Lancia, Citroën, Peugeot, DS Automobiles, Opel und Vauxhall. Auf der amerikanischen Seite gibt es Jeep, Dodge, Chrysler und Ram. Einige von ihnen performen ziemlich unterdurchschnittlich.

Und dieser Umstand lässt die Gerüchteküche permanent brodeln. Von welchen Marken könnte sich der Großkonzern trennen? Der frühere Stellantis-CEO Carlos Tavares behielt alle 14 Marken während seiner vierjährigen Amtszeit an der Spitze des Konglomerats. Sein Nachfolger analysiert jedoch angeblich jede einzelne Marke, um festzustellen, ob sie eine Zukunft unter dem Dach des Unternehmens hat. Reuters zitiert mit der Angelegenheit vertraute Quellen, die behaupten, Antonio Filosa prüfe derzeit "die langfristige Lebensfähigkeit aller 14 Marken".

Insider sagten der Nachrichtenagentur, dass das Aus bestimmter Marken nicht vom Tisch sei. Einige europäische Marken seien am meisten gefährdet. Stellantis hat auf dem alten Kontinent eindeutig ein Problem mit sich überschneidenden Marken, die um denselben Anteil am Markt kämpfen. Wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht, ist es nicht schwer zu erkennen, welche Marken am stärksten gefährdet sind.

Nach den neuesten Daten des Europäischen Verbands der Automobilhersteller (ACEA) stechen einige Stellantis-Marken aus den falschen Gründen hervor. Bis Oktober 2025 verzeichnete DS Automobiles einen Rückgang um 21,2 Prozent auf 25.195 Neuzulassungen, was einem Marktanteil von 0,2 Prozent entspricht. Lancia (zusammen mit Chrysler) brach um 68,3 Prozent auf 9.844 Fahrzeuge ein, was 0,1 Prozent des regionalen Absatzes entspricht.

Maserati ist in einer Gruppe mit Dodge und Ram zusammengefasst und verzeichnete einen Rückgang der Zulassungen um 17,1 Prozent auf 3.538 Einheiten und einen Marktanteil von weniger als 0,1 Prozent. Sie erinnern sich womöglich: Stellantis musste in den letzten Jahren immer wieder Gerüchte über einen Verkauf des Unternehmens dementieren. Kürzlich kündigte man eine engere Zusammenarbeit mit Alfa Romeo an, um größere Skaleneffekte zu erzielen.

Im Gegensatz dazu sieht es bei den größeren Stellantis-Marken besser aus. Peugeot verkaufte in den ersten zehn Monaten des Jahres 469.322 Fahrzeuge, was einem Marktanteil von 5,2 Prozent entspricht. Citroën verzeichnete 276.641 Zulassungen (3,1 Prozent). Opel und Vauxhall folgen dicht dahinter mit 263.659 Einheiten - ein Anteil von 2,9 Prozent am gesamten europäischen Automobilmarkt.

Alfa Romeo verkaufte mehr Autos als Lancia und DS Automobiles zusammen, 47.699 Einheiten ( 0,5 Prozent Marktanteil) sind allerdings auch sehr weit entfernt davon, was das Cuore Sportivo noch vor einigen Jahren zustande brachte. Abarth wird nicht separat aufgeführt (was vermutlich auch besser ist, die Elektroautos des Skorpions stehen wohl wie Blei bei den Händlern). Die Zahlen der emotionalen Sportmarke sind in denen von Fiat enthalten. Dort gingen die Verkäufe um 13,4 Prozent auf 222.375 Fahrzeuge zurück.

Die ACEA-Zahlen beziehen sich auf alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz und Großbritannien. Diese Zahlen sind von Bedeutung, weil Reuters berichtet, dass Filosa dem Volumenwachstum Priorität einräumt. Zu den Maßnahmen gehören die Entwicklung billigerer Modelle, die Senkung der Verkaufsziele für Elektroautos und die Förderung von Flottenverkäufen mit niedrigeren Gewinnspannen.

Noch wissen wir nicht, was welche Folgen die Überprüfung aller 14 Marken haben wird, aber selbst wenn Stellantis die Axt schwingt, wird man wahrscheinlich immer noch mehr Marken haben als der Volkswagen-Konzern. Der deutsche Riese ist für die Kernmarke VW, Skoda, SEAT, Cupra, Audi, Lamborghini, Bentley, Ducati, VW Nutzfahrzeuge und einen Teil von Bugatti verantwortlich.

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