China-Camper zum Sparpreis: Maxus Deliver 9 wird zum Wohnmobil

Kastenwagen gibt es viele, doch kaum einer kommt aktuell günstiger als dieser. Maxus hat seinen Deliver 9 als seriennahen Campervan umgebaut und bringt ihn zu einem Preis, bei dem man in Europa nicht einmal den nackten Transporter bekommt – sofern er denn hierzulande verfügbar wäre.

Während das BYD-Wohnmobil mit Dachterrasse und zwei Etagen eher als rollendes Konzeptkunstwerk gilt, zielt der Maxus Deliver 9 Campervan auf die breite Masse. SAIC, der chinesische Mutterkonzern, greift dabei auf das Prinzip des Maxus RV-Kastenwagens zurück: funktional, erschwinglich, solide ausgestattet – wie bereits 2024 auf dem Caravan Salon in Düsseldorf zu sehen war. In Deutschland ist SAIC mit der Marke Maxus aktiv, ebenso wie mit MG und einer geplanten Premium-Marke in Kooperation mit Audi.

Bildergalerie: Maxus Deliver 9 Campervan (2026)

Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
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Der Maxus Deliver 9 Campervan setzt auf einfache, funktionierende Lösungen zu einem möglichst günstigen Preis. Das Modell ist aktuell ausschließlich in Australien erhältlich und firmiert dort unter dem Markennamen LDV. In Deutschland wird zwar das Basisfahrzeug angeboten, aber eine Camper-Ausführung fehlt bislang im Programm.

Der Ausbau basiert auf der langen Hochdach-Version des 5,94 Meter langen Transporters. Unter der Haube arbeitet ein 2,0-Liter-Turbodiesel mit 145 PS und 375 Newtonmetern Drehmoment, gekoppelt an eine Sechsgang-Automatik. Die Anhängelast liegt bei 2,8 Tonnen – nicht überragend, aber alltagstauglich.

Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Bilder von: LDV Automotive

Im Innenraum geht es erstaunlich komplett zur Sache: Für umgerechnet rund 54.000 Euro gibt es einen voll ausgestatteten Camper mit Küchenzeile inklusive Spüle, Mikrowelle, Gaskocher, Induktionsfeld, Kühlschrank samt Gefrierfach sowie ein separates Bad mit Dusche und Toilette. Sogar eine Außendusche für den Sommer ist serienmäßig dabei. Das fest installierte Heckbett lässt sich für mehr Laderaum auf- und abbauen.

Die Einrichtung bleibt zweckmäßig. Kunststoffbeschichtete Holzwerkstoffe, ein nüchternes Farbkonzept aus Grau und Beige und eine klassische Raumaufteilung mit Sitzbank, Tisch und zwei drehbaren Vordersitzen. Große Fenster, Dachluken und Fliegengitter sorgen für Luft und Licht. Das Querbett im Heck fällt eher schmal aus, das Polster ruht direkt auf den Einbaumöbeln – kein Luxus, aber nutzbar.

Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Bilder von: LDV Automotive

Außen fällt der Camper durch sein grau-rotes Dekor, eine Dachklimaanlage und die serienmäßige Markise auf. An der grundsätzlichen Kastenwagen-Silhouette wird aber nicht gerüttelt. Ein echter Blickfang ist er also nicht – aber darum geht es auch nicht.

Technisch bringt der Maxus alles mit, was man braucht: Eine 2,56-kWh-Batterie wird unterstützt durch ein 190-Watt-Solarmodul. Zwei 100-Liter-Tanks für Frisch- und Grauwasser sowie ein 16-Liter-Abwassertank runden das Versorgungspaket ab. Geladen wird per Landstrom oder über den Motor während der Fahrt.

Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Maxus Deliver 9 Campervan (2026)
Bilder von: LDV Automotive

Auf digitale Spielereien verzichtet der Camper bewusst. Weder App-Integration noch Ambientebeleuchtung oder Touchpanels finden sich an Bord – dafür gibt es bewährte Technik ohne versteckte Tücken. Wer auf WLAN-gesteuerte Fensterheber verzichten kann, dürfte sich an der analogen Klarheit erfreuen.

In Australien steht der Camper für 89.990 Australische Dollar in der Preisliste, umgerechnet rund 54.000 Euro. Dafür gibt es die komplette Ausstattung gleich mit dazu – ein Betrag, für den man in Europa oft nicht einmal einen nackten Transporter bekommt. Allerdings bleibt Australien vorerst der einzige Markt, auf dem der Campervan direkt ab Werk angeboten wird.

Maxus Deliver 9 Campervan (2026)

Dort misst er sich mit bekannten Sechs-Meter-Größen wie dem VW Grand California, dem Fiat Ducato oder dem Mercedes Sprinter – allerdings ohne die übliche Aufpreisspirale. Für Preisbewusste, die nicht auf Komfort verzichten wollen, wirkt das Paket äußerst attraktiv. In Deutschland ist das Modell bisher jedoch nicht vorgesehen. Sollte La Marca das ändern, könnte der Campervan durchaus Bewegung ins Segment bringen.

Wer nicht warten will oder lieber auf europäische Verarbeitung und etablierte Händlernetze setzt, findet mit Modellen wie dem Hymer Redwood, dem Falcon XS oder dem Roller Team Livingstone Go vergleichbare Sechs-Meter-Konzepte, die bereits hierzulande verfügbar sind.

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