
Während Jaguar aktuell damit beschäftigt ist, sich neu zu erfinden, gibt es viele, die sich noch daran erinnern, was der Autohersteller einmal war. Dazu gehören auch die glorreichen Tage des großartigen E-Type. Die britische Karosseriefirma Eagle ist schon seit einiger Zeit im E-Type-Optimierungsgeschäft, aber die neueste Kreation des Unternehmens erreicht ein Niveau, von dem die Ingenieure von Jaguar nur träumen konnten. Freuen Sie sich auf den Eagle Lightweight GTR.
Eagle ist also nicht neu im E-Type-Geschäft. Tatsächlich verkauft, restauriert und modifiziert das Unternehmen E-Types schon länger als die Produktionszeit des eigentlichen Fahrzeugs. Jaguar baute den E-Type von 1961 bis 1974. Eagle wiederum arbeitet seit über 40 Jahren an den schnittigen Maschinen. Man kennt das Auto in- und auswendig und dieser neue Lightweight GTR bringt dieses Knowhow vollumfänglich zum Ausdruck.
Am Anfang der Idee stand ein Kundenwunsch. Der Käufer suchte nach einem Auto, das einen Gegenpol zu modernen Fahrzeugen bildet, die in Bezug auf Leergewicht und die zunehmende Komplexität immer abgehobener werden. Der Kunde wünschte sich von Eagle ein Auto, das so leicht wie möglich ist, trotzdem komfortabel, ohne Bildschirme. Zudem sollte es unglaubliche Leistung mit zeitloser Schönheit verbinden.
Wir würden sagen, dass Eagle diese Anforderungen vollumfänglich erfüllt hat. Der Lightweight GTR ist eine aktualisierte Version des E-Type, den Jaguar für den Rennsport gebaut hat. Jaguar nannte diesen Wagen Lightweight E-Type, und er war ausschließlich für den Motorsport gedacht.
Bildergalerie: Eagle E-Type Lightweight GTR
Die Version von Eagle ist straßentauglich und bringt trotzdem nur 930 Kilogramm auf die Waage. Somit lässt er einen aktuellen Mazda MX-5 auf der Waage alt aussehen, wiegt in etwa so viel wie der NA, also die erste Generation des japanischen Kult-Roadsters. Füllt man den Lightweight GTR mit Flüssigkeiten auf, kommt man auf 975 kg.
Eagle fertigt den Wagen mit Leichtbau-Materialien wie Aluminium, Magnesium, Titan und Carbon. Im Motorraum arbeitet der 4,7-Liter-Reihensechszylinder mit Pleuelstangen aus Titan und wird von einem Trio von Weber-Vergasern beatmet. Diese Pleuel heben die Drehzahlgrenze um 500 Umdrehungen pro Minute an, was es Eagle ermöglicht, etwas mehr Leistung aus dem Motor zu holen. Das Aggregat leistet um die 380 PS.
Eagle überarbeitet das Fahrwerk, verbaut einstellbare Ohlins-Dämpfer und eine AP Racing-Keramikbremse. Das Fahrwerk ist auf Langstreckenkomfort ausgelegt soll aber auch in kurvigen Abschnitten zeitgemäßen Fahrspaß liefern. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Reifen sind nicht super aggressiv ausgewählt. Wir reden hier von 225/60/16er-Michelins.
Das Konzept des Langstreckenkomforts setzt sich auch im Innenraum fort. Trotz des niedrigen Fahrzeuggewichts sind die Sitze mit Alcantara bezogen, Perlmutteinlagen sorgen für ein wenig Luxus-Ambiente und es gibt eine kleine Magnethalterung fürs Smartphone. Die Scheiben sind beheizt, eine Klimaanlage gibt es ebenfalls. Genau wie ausreichend Geräusch- und Wärmedämmung. Mann kommt also glücklich am Ziel an, statt schweißgebadet.
All das hat wenig überraschend seinen Preis. Eine schöne Million Pfund, also derzeit gut 1.135 Millionen Euro muss man für einen Eagle Lightweight GTR berappen. Zweifelsfrei eine Menge Geld, aber hören Sie doch einfach mal ein bisschen zu und sagen Sie mir, dass dieser Klang nichts in Ihnen auslöst.
Vielleicht sollte Jaguar da auch mal ein bisschen genauer lauschen ...