
Honda denkt mit diesem kleinen, niedlichen Fließheck ganz groß. Es soll mehr sein als nur ein elektrischer Stadtflitzer. Der Super-One, der auf dem Goodwood Festival of Speed erstmals als Studie gezeigt wurde, hat sich nun für die Japan Mobility Show zum vielversprechenden Prototyp entwickelt.
Die Tarnung ist verschwunden und offenbart eine kastenförmige Karosserie mit ausladenden und sehr coolen Kotflügeln, die wir bei einem so kleinen Auto nicht erwartet hätten. Na gut, seien wir ehrlich: Der Super-One ist nicht ganz so drollig-attraktiv wie der letztlich zu erfolglose Honda e, aber es ist erfrischend, mal etwas anderes zu sehen als den üblichen, übergroßen SUV-Einheitsbrei.
Wenn Sie sich ein wenig mit Kei-Cars auskennen, dürfte Ihnen der Super-One sofort bekannt vorkommen. Der Prototyp sieht dem N-One der zweiten Generation, der vor fünf Jahren auf den Markt kam, sehr ähnlich. Trotz seines aggressiveren Bodykits. Trotz der offensichtlichen Ähnlichkeit sagt Honda, dass der Prototyp auf einer gänzlich neuen Plattform fährt, die für die neuesten Elektrofahrzeuge der N-Serie entwickelt wurde.
Für uns sieht er trotzdem wie eine E-Version des N-One von 2020 aus, der seinerseits das Design des ursprünglichen Modells von 2012 weitgehend übernommen hat. Zu Hondas Verteidigung sei gesagt, dass es im Innenraum einige Neuerungen gibt, die die beiden Modelle voneinander unterscheiden. Der klobige Schalthebel etwa wurde hier durch einen kleinen Wählhebel ersetzt und die Lüftungsdüsen sind jetzt eckig statt rund. Dennoch versprüht der Super-One innen wie außen unverkennbar starke Kei-Car-Vibes. Nicht, dass wir das irgendwie schlimm fänden, ganz im Gegenteil.
Details zum Antriebsstrang sind noch weitgehend Fehlanzeige. Leistungsdaten nennen die Japaner noch nicht. Immerhin wurde bestätigt, dass es einen neuen Boost-Modus gibt, der speziell für den kleinen Elektro-Knubbel entwickelt wurde. Und obwohl natürlich kein Benziner an Bord ist, werden Sie einen hören. Ja, Honda pumpt künstliche Motorgeräusche durch die Lautsprecher.
Interessanterweise ist der Soundtrack nicht der einzige Fake am Super-One, denn Honda gönnt seinem Mini obendrein ein simuliertes 7-Gang-Getriebe. Ob Elektroautos so etwas brauchen, vor allem so kleine wie dieses, sei dahingestellt. Solange diese Gimmicks aber abschaltbar sind, gibt es kein wirkliches Problem. Honda glaubt wahrscheinlich, dass die simulierten Motorgeräusche und Schaltvorgänge Old-School-Enthusiasten ansprechen werden.
Es bleibt abzuwarten, ob dieses winzige Elektroauto den Kei-Car-Bestimmungen entspricht oder sich zu einem größeren Fahrzeug entwickelt. Eine Vergrößerung scheint wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass Honda plant, ihn außerhalb Japans zu verkaufen. Das Serienmodell wird 2026 in Japan auf den Markt kommen, gefolgt von der Einführung in Großbritannien und ausgewählten Märkten in Asien und Ozeanien.
Je nach Region wird die ultrakompakte Box unter verschiedenen Namen verkauft werden: Super-N im Vereinigten Königreich und Super-One in Japan und anderen asiatisch-pazifischen Ländern.