Ein Camper aus Spanien, gebaut auf einer Basis aus China – diese Mischung klingt zunächst ungewöhnlich, wird mit den neuen Cíclope-Mencía-Modellen aber erstaunlich schlüssig. Denn der robuste Maxus Deliver 9 liefert die Technik, während der galizische Ausbauer Cíclope Camper den Innenraum in ein wohnliches Mini-Loft verwandelt. Das Ergebnis soll 2026 auch in Deutschland auf die Straße kommen.
Der Zeitpunkt könnte kaum passender sein. In Australien sorgt der Maxus Deliver 9 Camper bereits für Aufmerksamkeit, in Deutschland punkten Preisbrecher wie der Bürstner Papillon und in Polen zeigt Freedo RV, wie viel Komfort um die 62.000 Euro machbar ist. Zwischen diesen Konzepten platziert sich die neue Mencía-Baureihe – mit edlen Materialien, cleverem Modulaufbau und der Ankündigung eines Verkaufsstarts im ersten Halbjahr des kommenden Jahres.
Die Camper Cíclope Mencía 230, 420 und 420e mit Aufstelldach kommen 2026 nach Deutschland
Cíclope Camper sitzt im Nordwesten Spaniens und bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Camperumbau mit. Die Firma verfolgt einen modularen Ansatz, der Reparaturen und Wartung erleichtert und den Innenraum flexibel hält. Hochwertige Materialien wie Corian, Bambus, Naturstein und robuste Antifingerprint-Oberflächen sollen Langlebigkeit garantieren.
Der Maxus Deliver 9 liefert dazu ein solides Fundament. Das 5,94 Meter lange Basisfahrzeug bringt ESP, AEBS, Spurhalteassistent, sechs Airbags und e-Call serienmäßig mit. Der 2,0‑Liter-Dieselmotor leistet 150 PS, unterstützt von einem Start-Stopp-System und rollwiderstandsarmen Reifen. Für Komfort sorgen Apple CarPlay, Android Auto und ein großer Touchscreen.
Cíclope Mencía 230
Der kleinere der beiden neuen Camper setzt auf eine klassische Grundrisslogik, interpretiert diese aber mit edlen Details. Der Innenraum des Mencía 230 wirkt wie ein modernes Tiny Home: warme Eichenholzflächen, indirekte LED-Beleuchtung und durchdachte Stauräume ziehen sich durch den gesamten Ausbau.
Bildergalerie: Ciclope Mencia 230 (2026) auf Basis Maxus Deliver 9
Schlafen lässt sich auf einem festen Doppelbett mit 120 mal 180 Zentimetern, unter dem sich ein großer Stauraum erstreckt. Für eine dritte Person steht ein Zusatzbett mit 175 mal 75 Zentimetern bereit, das sich schnell zwischen den Sitzbänken aufbauen lässt.
Die Küche bietet eine Corian-Arbeitsplatte, Induktionskochfeld, Schubladen und eine 85‑Liter-Kühlgefrierkombi. Eine versteckte Arbeitsfläche verwandelt den Küchenblock bei Bedarf in eine Station für ausgedehnte Kochsessions. Der Stauraum fällt großzügig aus, verteilt auf Hängeschränke, Schubfächer, Regale und separat zugängliche Fächer von beiden Bettseiten.
Das Bad ist das Highlight: Naturstein, Bambusboden, eine Corian-Duschwanne und das EcoKlos-Trockentrennsystem erzeugen eine fast schon wohnliche Atmosphäre. Für Energie sorgt serienmäßig eine 150‑Ah‑Lithiumbatterie, ergänzt durch Diesel- oder Elektroheizung. Gas kommt nicht zum Einsatz, was Sicherheit und Unabhängigkeit erhöht.
Cíclope Mencía 420 und 420e
Wer mehr Raum will, greift zum Mencía 420. Der große Bruder des 230 bietet Zugang zur Kabine, vier zugelassene Sitzplätze und Platz für ebenso viele Schlafgäste. Die Baureihe übernimmt den modularen Grundgedanken, wirkt im Aufbau aber luftiger: Küche und Bad liegen auf einer Seite, der Wohnbereich gegenüber, dazwischen entsteht spürbar mehr Bewegungsfreiheit – ideal für Familien oder längere Touren.
Bildergalerie: Ciclope Mencia 420 und 420e (2026) auf Basis Maxus Deliver 9
Die Lounge lässt sich in ein zweites Doppelbett mit 175 mal 100 Zentimetern verwandeln, während im 420e ein Aufstelldach mit vollwertigem Schlafbereich integriert ist. Oben sorgt natürliche Belüftung für Frischluft, ergänzt durch eine Warmluftausströmung, die auch kühle Nächte angenehm macht. Der hintere Bereich bleibt gleichzeitig als eigener Schlafraum nutzbar, was Gruppen oder Eltern mit Kindern zusätzlichen Komfort verschafft.
Küche und Bad orientieren sich am Mencía 230: Corian-Arbeitsfläche, versteckte Zusatzablage, 85‑Liter-Kühlschrank sowie Naturstein, Bambus und Corian im Badmodul. Auch hier punktet der Cíclope mit Detailverliebtheit – von magnetisch schließenden Schubladen über clever integrierte Staufächer bis hin zum seitlichen Zugang zum Heckstauraum.
Technik und Systeme entsprechen weitgehend dem kleineren Modell. Dazu gehören 100‑Liter‑Frisch- und Abwassertanks, LED-Beleuchtung und ein 12‑Volt‑Bordnetz. Optional sind Solarpaket, Lithium‑Upgrade, Smart‑TV, WLAN-Router oder Außendusche erhältlich.
In Spanien startet der Mencía 230 ab rund 51.000 Euro netto, der 420 bei etwa 59.500 Euro und der 420e mit Aufstelldach ab 67.760 Euro. Für Deutschland ist die Markteinführung im ersten Halbjahr 2026 vorgesehen. Der Vertrieb soll über das bestehende Maxus-Händlernetz laufen, ergänzt durch spezialisierte Freizeitpartner, um Beratung und Service zu stärken.
Mit der Mencía-Baureihe zeigt Cíclope Camper, wie weit der Schritt vom Transporter zum wohnlichen Mini-Loft gehen kann. Der chinesische Maxus Deliver 9 liefert robuste Technik, während die spanische Ausbaukunst Details setzt, die man sonst eher aus höheren Klassen kennt.
Wer Alternativen sucht, findet sie nicht bei direkten Konzeptzwillingen, sondern bei Herstellern, die bewusst abseits des Mainstreams von Hymer und Co. unterwegs sind. Dazu zählen etwa der Globe-Traveller Falcon XS mit wintertauglichem Doppelboden, der Marecamper 2.0 auf MAN TGE mit innovativem Dachkonzept oder der HIP Campers 4Family als unkonventionelle Lösung für große Reisegruppen.