
Es ist endlich wieder SEMA-Zeit. Wie jedes Jahr trifft sich in Las Vegas die Tuningszene zum großen Showdown und hat wie immer einige der spektakulärsten – und auch die schrägsten – Fahrzeugumbauten der Welt im Gepäck. Unter den bekannten Namen darf einer natürlich nicht fehlen: die Ringbrothers.
Die Brüder Mike und Jim bringen jedes Jahr ein besonderes Highlight mit zur Messe. 2025 hört ihr Machwerk auf den Namen „Kingpin“. Dabei handelt es sich um einen komplett neu aufgebauten Ford Mustang Mach 1 von 1969.
Wie man es von den Ringbrothers kennt, blieb an diesem Mustang kein Stein auf dem anderen. Unter der Haube arbeitet ein 5,0-Liter-Coyote-V8 von Wegner Motorsports, aufgeladen mit einem Whipple-Kompressor. Das Triebwerk liefert 800 PS, die über ein Bowler-Sechsgang-Schaltgetriebe an die Hinterräder gehen.
Klingt schon nicht ganz unspektakulär, aber natürlich ist noch wesentlich mehr passiert. Die Ringbrothers haben den ursprünglichen Rahmenaufbau in eine selbsttragende Karosserie verwandelt – als Basis dient ein Roadster-Shop-Chassis mit Doppelquerlenker-Achsen und Fox-RS-Gewindefahrwerk, was das Fahrverhalten deutlich verbessern sollte. Dazu kommen HRE-Felgen mit Michelin Pilot Sport 4S-Reifen.
Die Karosserie des Mach 1 wurde vorn um 5 Zentimeter, hinten um 9 Zentimeter verbreitert. Der Radstand wuchs um knapp 4 Zentimeter. Dezente Carbonfaser-Details zieren das Exterieur – für ein Ringbrothers-Projekt erstaunlich zurückhaltend. Viel vom klassischen Mustang-Design blieb erhalten, wurde jedoch subtil überarbeitet und wirkt nun deutlich aggressiver. Das Heck samt Beleuchtung ist komplett neu gestaltet, während die Linien des Originals respektvoll weitergeführt wurden.
Im Innenraum hat man vieles auf links gedreht und alles in die Moderne überführt: Dakota-Digital-Instrumente, eine Vintage-Air-Klimaanlage und ein maßgefertigtes Lenkrad sorgen für einen ziemlich gelungenen Mix aus Retro und Hightech. Ein sehr clever versteckter Überollkäfig steigert sowohl Sicherheit als auch Steifigkeit. Das Armaturenbrett kombiniert transparente Designelemente mit 3D-gedruckten Komponenten – ein beeindruckendes Beispiel für Handwerkskunst und Innovation.
Über 5.500 Arbeitsstunden steckten die Ringbrothers in Konstruktion und Design dieses Mustang. Der „Kingpin“ mag eines ihrer optisch zurückhaltenderen Projekte sein, doch in Sachen Detailverliebtheit und Ausführung setzt er erneut Maßstäbe.